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End Fossil Ortsgruppe Göttingen (Studis)

Wir durchbrechen den gesellschaftlichen und politischen Stillstand in der Klimakrise: Vom 24. bis 28.10. haben wir den größten Hörsaal der Georg-August-Universtität-Göttingen besetzt und zu einem offenen Raum des Klimas umgestaltet. Bei Vorträgen, Diskussionsrunden, Workshops und einer studentischen Vollversammlung haben wir uns über Klimagerechtigkeit ausgetauscht. Wir haben unsere lokalen Forderungen an Senat und Präsidium der Uni übergeben und werden den Druck aufrecht erhalten, damit die Forderungen auch umgesetzt werden.

Wir besetzen, weil wir nicht weiter so tun können als ob alles in Ordnung wäre. Die Besetzung ist unsere Art zu sagen: Wir haben eine existenzielle Krise und wir müssen jetzt handeln. Wir stellen uns nicht gegen Forschung und Lehre – im Gegenteil: Wir fordern die wissenschaftliche Einschätzung der Lage ernst zu nehmen, stellen uns also auf die Seite der Wissenschaft. Wir haben 3 Jahre lang Schulen und Unis bestreikt und es ist nicht genug passiert. Jetzt bringen wir den Streik in unsere Hochschule.

Wenn du mitmachen willst, melde dich gerne per Mail oder Social-Media.

Pressespiegel (Auswahl):

taz (26.10.2022)

jungle.world (11.11.2022)

Lokale Forderungen an die Universität:

Forderungen von endfossil:occupy! Göttingen an Präsidium und Senat der Georg-August-Universität, sowie die Universitätsstiftung:

Bauliche und betriebliche Klimaneutralität

  • Wir fordern von Senat und Präsidium, die Erstellung eines Dekarbonisierungsplans mit dem Ziel der vollständigen Klimaneutralität bis 2030 bis zum Jahresende zu beauftragen, sowie die Durchführung einer Machbarkeitsstudie. Der Dekarbonisierungsplan muss mindestens die folgende Punkte beinhalten:
    • Konkreter Zeitplan für die Maßnahmen mit jährlicher Evaluation des Fortschritts und Veröffentlichung eines schriftlichen Berichts.
    • Formulierung konkreter Zusatzmaßnahmen, die bei Nichteinhaltung des Zeitplans automatisch eingeleitet werden.
    • Erstellung eines transparenten Finanzplans, der die dauerhafte Finanzierbarkeit der notwendigen Projekte gewährleistet, insbesondere unter Berücksichtigung des Zeitplans.
  • Die Wärmeversorgung muss mit Hochdruck auf klimaneutrale Wärme umgestellt werden. Dafür braucht es eine rasche Abkehr von dem fossilen und verlustreichen Hochtemperaturnetz.
  • Die Universitätsstiftung nimmt die klimaneutrale Stromerzeugung in eigene Hände.
  • Sämtliche für Photovoltaik geeigneten Dachflächen und Parkplätzflächen müssen damit bestückt werden. Dies folgt dem Zeitplan des Dekarbonisierungsplans, wird aber schon jetzt eingeleitet.
  • Es werden mindestens zwei neue Vollzeitstellen für Nachhaltigkeitsmanager:innen mit ingenieurstechnischer Erfahrung mit großangelegter Gebäudesanierung im Green Office und mit enger Anbindung an das Gebäudemanagement geschaffen.
  • Die Kapazitäten des Gebäudemanagements für die Umsetzung der klimaneutralen Sanierung, für die Umstellung auf klimaneutrale Wärme- und Kälteversorgung, sowie die eigene klimaneutrale Stromerzeugung, müssen schnellstmöglich auf ein Niveau ausgebaut werden, welches die zu erwartende Aufgabenlast der kommenden Jahre bewältigen lässt.
  • Der Stiftungsrat setzt sich weiterhin mit Nachdruck bei der UMG und der Landesregierung für den klimaneutralen Neubau der UMG ein.
  • Das Studierendenwerk stellt die Mensen und Cafés konsequent auf ein rein vegan/vegetarisches und nachhaltiges Angebot um.

Klimagerechte Lehre und Forschung

  • Forschungs- und Lehrinhalte mit Bezügen zur Klimakrise sollen konsequent auf Fragen zur Bewältigung der Sozial-Ökologischen Transformation ausgerichtet werden. Eine unkritische Lehre, die die Ursachen der Klimakrise weiter trägt, ist nicht mehr zeitgemäß.
  • Veranstaltungen zu gesellschaftlichen und naturwissenschaftlichen Aspekten der Klimakrise sollen, z.B. als Schlüsselkompetenzen, verpflichtender Inhalt aller Studiengänge werden. Klimagerechtigkeit muss in allen Studiengängen präsent sein.
  • Wir fordern einen Tag der klimagerechten Lehre zusätzlich zum Tag der Lehre.
  • Interdisziplinäre Forschung und Lehre zur Sozial-Ökologischen Transformation und zu globaler Klimagerechtigkeit muss vorangetrieben und fakultätsübergreifend koordiniert werden. Auch hierfür muss das Green Office personell mit Koordinationsexptertise gestärkt werden.

Nachhaltige und gerechte Arbeitsbedingungen

  • Gute Arbeitsbedingungen für alle am Universitätsbetrieb beteiligten Personen sind die Grundlage, um hochwertige kritische Lehre und Forschung zu ermöglichen. Für ein Ende der Sparmaßnahmen!
  • Die Universität soll die Bemühungen der Initiative TVStud unterstützen und auf die Forderungen der Kampagne „Uni Göttingen Unbefristet“ eingehen.
  • Die Universitätsstiftung soll sich für die Reinigungskräfte der Klinikservice GmbH, die uns den tagtäglichen Unibetrieb ermöglichen, in ihren laufenden Tarifverhandlungen mit der UMG einsetzen.

Finanzierung

  • Die Georg-August-Universität appelliert öffentlichkeitswirksam an die Landespolitik, die finanziellen Mittel für Forschung und Lehre auszubauen, statt zu kürzen. Das Zeitfenster der Koalitionsverhandlungen muss hierfür intensiv genutzt werden.
  • Für die zuverlässige Finanzierung der Investitionen in Klimaneutralität müssen kreative neue Wege gefunden werden, welche die Universitätsstiftung unabhängig von den Unwägbarkeiten der Landespolitik selbst verfolgen kann. Das beinhaltet:
    • Nutzung des Stiftungsvermögens,
    • Gründung einer Bürger:innen-Energiegenossenschaft mit besonderer Einbeziehung von Alumni.